Nach dem „Hecht zum Zungelösen“ von Brunhilde sorgte ich für den nächsten Gang.
Ich nannte das Gericht „Schweinefalsch“. Von einem Bauern auf einer Alm, der mir noch zu Dank verpflichtet war – hatte ich ihm doch einmal nach einer Bergtour zu einem Rausch verholfen, den seine bessere Hälfte mit Disziplin vergelten wollte, hätte ich nicht alle Schuld auf mich genommen – hatte ich etwas mehr als ein Kilo für einen Schweinebraten geholt.
Das Fleisch marinierte ich in einem Liter rotem Burgunder, einem Glas Johannisbeeressig, zwei Karotten, vier Schalotten und einer Zwiebel.
Etwas Thymian kam noch dazu. Diese Mischung ließ ich im kühlen Keller zwei Tage einwirken, wobei ich das Fleisch mehrmals wendete. Dann feuerte ich mitten im Sommer den Kachelofen an – es war ein Zieglerofen aus Gleisdorf, ein Ofen, der nicht nur wärmte, sondern auch als Backofen seine Qualitäten zeigte – und ließ einen Korb vollHolz verbrennen, schloss die Ofentür und nach einer guten Stunde, als mir das Backthermometer zweihundert Grad anzeigte, schob ich den Braten in den Feuerraum. Vier Stunden ließ ich den Braten im Schamottegewölbe. Dann nahm ich das Fleisch aus dem Topf. Die Sauce reduzierte ich auf ein Drittel, sodass sie sämig das falsche Schwein überzog. Das Fleisch war butterweich, es schmeckte nach Wildem, nach Burgunder und Johannisbeeren und nach der Alm. Dazu gab es Schwarzbrot zum Tunken. Und wir tranken einen kräftigen Roten.