Ein Freund von mir - Mark heißt er-, der – ich muss es gestehen – im Laufe der Jahre mir aus dem Gedächtnis entschwand, hat sich vor kurzem wieder in Erinnerung gerufen. „Ich bin so glücklich, du wirst es nicht glauben...“ Schrieb er und gab mir in seinem EMail einen Link...
Das Foto, das sich auftat, hat mich überzeugt.
Ich hatte Mark – auch das muss ich gestehen – in anderer Erinnerung. Der glückliche Mark auf dem Foto ähnelte meinem Mark, schien jedoch sich verjüngt zu haben. Mein Mark war in unserem Künstlerkreis als der Pleitier bekannt. Wenn er unseren Stehausschank in der Billgatesstraße betrat, verstummte das Gespräch und ein jeder blickte betreten zu Boden, um nicht ihm in die Augen zu schauen. Denn wenn du Mark in die Augen schautest, war dein Portemonnaie leer. In seinen Augen lag das Universum, eine Unendlichkeit und Güte, eine Leere des Raums, die jeden von uns tief berührte.
Nun hat der Kerl es doch geschafft, dachte ich mir. Was für ein tolles Weib er hat! Liebe, das muss es sein. ...UND IHR DURCH DIE LIEBE EINGEWURZELT UND GEGRÜNDET WERDET, AUF DASS IHR BEGREIFEN MÖGET MIT ALLEN HEILIGEN, WELCHES DA SEI DIE BREITE UND DIE LÄNGE UND DIE TIEFE UND DIE HÖHE (Epheser, Kapitel 3/17 u. 18)
Ich erinnerte mich, dass er eines Tages davon sprach, ein Kunstwerk der vierten Dimension zu schaffen, mit Breite und Länge, Tiefe und Höhe, eine Skulptur aus hartem Gestein, Menschengestein- sagte er, so etwas wie ein Altarbild mit Maria, Josef und dem Jesuskind, das er dann Max nennen werde, denn es werde kein Bub, es werde ein Mädchen sein. Wie gesagt: aus Menschengestein – zeitverschoben - in der vierter Dimension.
Als ich das Foto betrachtete, sagte ich mir: „Hut ab, lieber Freund. Du hast es geschafft.“